Vortrag: Das Bild im Kirchenraum und in der Predigt. Zu einer ikonischen Hermeneutik

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Prof. em. Dr. Thomas Erne (Uni Marburg) hielt im Panel “ICONIC TURN IM KIRCHENRAUM – INTERKONFESSIONELLE PERSPEKTIVEN” den zweiten Vortrag bei der Tagung “ICONIC TURN in den christlichen Konfessionen” am 22. Februar 2023 im Kultum in Graz.

Der Beitrag verfolgt die Frage, was sich aus der Wende zum Bild für die konfessionelle Vielfalt der Bilder im Kirchenraum, vor allem aber im evangelischen Kirchenraum ergibt. Da der Iconic Turn eine untergründige Beziehung zur Ikone unterhält – was beide verbindet ist die von innen her kommende Kraft des Bildes – verschieben sich die Gewichte im Gefüge der konfessionellen Bildtheorien. Vor allem die evangelisch-lutherische Bildtheorie hat gegenüber der modernen „Eigendynamik des Imaginären“ (Stoellger), die der Iconic Turn freilegt, einen eminenten Nachholbedarf. Lässt sich nun beobachten, dass im evangelischen Kirchenraum an diesem Defizit gearbeitet wird? Der Ort, an dem Bilder im Kirchenraum für Protestanten zentral sind, ist die Predigt. Der Erfolg der bildaffinen Homiletik Martin Nicols ist ein erster Hinweis, dass Protestanten an ihrem Nachholbedarf an Bilder arbeiten. Aber wie sind die erzählten Bilder in der Sprache mit den äußeren Bildern vermittelt, etwa der Darstellung Christi, die in jedem Kirchenraum zu finden ist? Die These, die der Beitrag verfolgt lautet, durch die “ikonische Prägnanz” (Westerkamp) des Bildes, durch die ein Bild das Ganze des erzählerischen Zusammenhangs anschaulichen werden lässt. In diesem Gesamteindruck, den das äußere Bild prägnant hervortreten lässt, kann sich dann die Bildsprache der Predigt frei bewegen.

Die Tagung wurde veranstaltet von: UProf. Dr. Martina Bär (Uni Graz) | UProf. Dr. Daniel Benga (Uni München) | UProf. Dr. Malte Krüger (Uni Marburg) Kamera und Schnitt: Johannes Rauchenberger, Adnan Babahmetovic (KULTUM Graz)

Text: ©KULTUM Graz

https://www.kultum.at/

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