Der Architekt Klaus Franz (1923 – 1999) hat extravagant und detailbesessen gebaut. Daher zogen sich die Baustellen in die Länge und alle brauchten Geduld, so die Schilderung eines Sohnes Andreas N. Franz, der Maler ist. Dass sich die Mühe gelohnt hat, kann man in Stuttgart-Fellbach sehen.
Der zylindrisch geformte Kirchenbau (1965-1967) führt im Inneren die Rundung konsequent fort. Der Altar auf einem runden Sockel wird kreisförmig von Kirchenbänken umschlossen. Das Licht fällt durch eine runde Öffnung zentral von oben über dem Altar ein. Alle Linien und die Lichtführung zielen auf den Altar hin. Der Bodenbelag setzt sich vom Vorhof bis ins Kircheninnere fort und leitet draußen die Wege zum Gemeindezentrum.
St. Maria Regina stammt aus der Zeit, als nach dem II. Vatikanischen Konzil über das richtige und zukunftsweisende Bauen für die katholische Kirche diskutiert wurde und auch ungewöhnliche Lösungen gewagt wurden.
Interessant ist, dass Im April 2018 in Holzkirchen bei München ein Kirchenneubau von Bernhard Wimmer fertig wurde, der ebenfalls auf expressive Weise mit der zylindrischen Form spielt. Wenn auch durch den Materialeinsatz von Holz die Wirkung dort weniger “spacig” ist.
Wir stellen demnächst in der Rubrik “Architekturflash” diesen Neubau vor.
(Claudia Breinl)