Kunst und Kirche – Heft 4/2016

 Metaphysik

„Metaphysik“ bedeutet Grenzüberschreitung: Über die Physis, über die sinnliche Wahrnehmung, über die Grenzen der materiellen Welt hinaus… – Dennoch oder gerade deshalb haben sich Menschen – zumal Philosophen und Theologen – immer wieder daran gemacht, diese Grenzen zu überschreiten, auf der Suche nach einem Großen Ganzen, nach ersten Gründen, zeitlosen Prinzipien, nach dem, was die Welt im Innersten zusammenhält.

Auch und gerade Künstlerinnen und Künstler haben das getan – sei es mit umfassenden ästhetischen Welt- und Himmelsentwürfen, sei es mit künstlerischen Wahrheitsansprüchen, die es mit philosophischen Erkenntnisansprüchen aufnehmen wollen, sei es mit bildnerischen Ausgriffen auf den Bereich des Unsichtbaren oder sei es mit Konzeptionen eines ‚Gesamtkunstwerks‘, das eine umfassende Perspektive auf das Wirklichkeitsganze suggeriert.

Heft 4/2016 von „kunst und kirche“ fragt nach solchen künstlerischen Grenzüberschreitungen: Gibt es heute noch Künstlerinnen und Künstler, die sich auf die Suche nach dem Großen Ganzen machen? Welche ästhetischen
Visionen entwickeln sie? In welches Verhältnis treten sie zu den Welt- und Himmelsentwürfen der Religion? Oder ist es am Ende doch nach wie vor die Parodie oder die Dekonstruktion des ‚Großen Ganzen‘, welche Künstlerinnen und Künstler umtreibt?

Redakteur: Hannes Langbein

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